Boris Pahor

slowenischer Schriftsteller in Italien; Veröffentl. u. a.: "Die Stadt in der Bucht", "Villa am See", "Blumen für einen Aussätzigen", "Nekropolis", "Kampf mit dem Frühling", "Piazza Oberdan"

* 26. August 1913 Triest (Italien)

† 30. Mai 2022 Triest (Italien)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 35/2012

vom 28. August 2012 (rw), ergänzt um Meldungen bis KW 22/2022

Herkunft

Boris Pahor wurde 1913 in Triest (damals österreichisch-ungarisches Verwaltungsgebiet Primorska, heute Italien) geboren. Seine Familie gehörte der slowenischen Minderheit an. Der Vater war Zivilangestellter bei der Verwaltung und musste sich nach der faschistischen Italianisierung als Straßenhändler durchschlagen.

Ausbildung

Vier Jahre lang besuchte P. in der kosmopolitischen Metropole Triest die slowenische, anschließend bis 1923 die italienische Grundschule: Nach dem Anschluss seiner Heimatstadt an Italien (1918) und dem Machtantritt von Benito Mussolini (Ministerpräsident ab 1922) war die slowenische Sprache aus Schulen und Ämtern verdrängt, alle slowenischen Institutionen geschlossen worden. Das Gymnasium besuchte P. bis 1935 am Priesterseminar in Koper/Capodistria. Nach zwei Jahren Theologiestudium in Görz (allein die Kirche bot der verfolgten Minderheitensprache ein Refugium) rekrutierte ihn 1940 die italienische Armee und schickte ihn nach Libyen. Dort gelang es ihm, das nicht anerkannte kirchliche ...